Samstag, 22. April 2017

Rezenison: Das geheime Leben des Monsieur Pick - David Foenkinos

Titel: Das geheime Leben des Monsieur Pick
Originaltitel: Le mystère Henri Pick
Autor: David Foenkinos
Erscheinungsdatum: 13. März 2017
Seitenzahl: 336
Verlag: Deutsche Verlags-Anstalt
Preis: 19,99€
Genre: Roman


Inhalt:
Über das Glück, vom Leben überrascht zu werden ...

Im bretonischen Finistère, am wind- und wellenumtosten »Ende der Welt«, gibt es eine ganz besondere Bibliothek. Sie sammelt Bücher, die nie erscheinen durften. Eines Tages entdeckt dort eine junge Pariser Lektorin ein Meisterwerk, und der Roman wird zum Bestseller. Der Autor, Henri Pick, war der Pizzabäcker des Ortes. Seine Witwe beteuert, er habe zeit seines Lebens kein einziges Buch gelesen und nie etwas anderes zu Papier gebracht als die Einkaufslisten – ob er ein geheimes Zweitleben führte? Diese verrückte Geschichte spornt viele Menschen an, selbst Neues zu wagen: Paare trennen sich, Liebende finden unerwartet zueinander, und so manche Gewissheit wird auf den Kopf gestellt.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Mich hat die Idee von einer Bibliothek für zurückgewiesene Bücher sofort angesprochen und auch das Cover hat mich neugierig auf  die Geschichte gemacht. Als ich einmal das Buch aufgeschlagen hatte, habe ich es fast in einem Rutsch gelesen, da David Foenkinos mit leichten, anschaulichen Worten erzählt und der Roman zudem aus einer spannenden Geschichte besteht, welche aus verschiedenen Handlungssträngen mit unterschiedlichen Personen zusammengesetzt ist. Man fragt sich die ganze Zeit, wer denn jetzt das entdeckte Buch des angeblichen Monsieur Pick geschrieben hat. Außerdem gab der Autor seinem Buch eine lustige Würze, da er oftmals passende Fußnoten hinzufügte. Auf der anderen Seite regt "Das geheime Leben des Monsieur Pick" aber zugleich zum Nachdenken an, da es offenbart, dass die Menschen sehr oft mehr auf das Drumherum, also die Hintergründe, als auf den eingentlichen Inhalt von Büchern, aber auch anderen Medien, achten. Die Protagonisten der Geschichte waren mir offen gesagt allesamt sympathisch, da jeder Charakter irgendwelche Makel hatte, jedoch trotzdem liebenswert erschien. Vor allem möchte ich die zielstrebige, gutwillige Delphine und den herzensguten Rouche, der von einem Unglück ins nächste trampelt. Das Ende war meiner Meinung nach das beste am ganzen Buch, weil es einfach unglaublich überraschend ist, und sogar eine Art Moral beinhaltet.

Mein Fazit:
Ein Buch mit einem besonderen, eigenen Charme, das bis zum Ende seine Spannung hält und mit sympathischen Charakteren überzeugt. 

Ein großes Dankeschön an die DVA für die Bereitstellung des Buches!

Das geheime Leben des Monsieur Pick bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Mittwoch, 12. April 2017

Rezension: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands - Salvatore Basile


Titel: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
Originaltitel: Lo strano viaggio di un oggetto smarrito
Autor: Salvatore Basile
Erscheinungsdatum: 13. März 2016
Seitenzahl: 352
Verlag: Blanvalet
Preis: 19,99€
Genre: Roman


Inhalt:
Seit seine Mutter ihn als Kind verlassen hat, lebt der dreißigjährige Michele von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofshäuschen eines verschlafenen, idyllischen Dorfs in Italien. Seine einzige Gesellschaft sind die liegengebliebenen Gegenstände, die er im täglich ein- und ausfahrenden Zug einsammelt und in seinem Zuhause um sich schart. Doch dann begegnet ihm Elena, die sein Leben wie ein Wirbelwind auf den Kopf stellt und ihn aus seiner Einsamkeit reißt. Als er kurz darauf sein altes Tagebuch wiederfindet, das seine Mutter damals mitnahm, als sie aus seinem Leben verschwand, gibt dies den Anstoß für eine wundersame Reise quer durch Italien, die Micheles ganzes Leben verändern wird...

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Diesen Roman wollte ich nach dem Lesen des Klappentextes unbedingt lesen, da ich mich schlicht und ergreifend gefragt habe, ob Michele seine Mutter wiederfindet und wie er mit der ungewohnten Situation umgeht, wenn er seinen Bahnhof nach jahrzehntelanger Einsamkeit verlässt. Michele war mir direkt zu Beginn sehr sympathisch, da ich seine Abgrenzung nach dem Verschwinden seiner Mutter in der Kindheit gut nachvollziehen konnte. Zudem ist er ein von Grund auf herzensguter Mensch und versucht im Interesse seiner Mitmenschen zu handeln. Auch Elena mit ihrer aufgeweckten und ehrlichen Art und ihrem Optimismus hat mir echt zugesagt. Auf seiner Reise trifft Michele auf eine Vielzahl von ganz unterschiedlichen Menschen, die ihm jedes Mal etwas wichtiges auf den Weg geben, worauf er merkt, was er in seinem Leben alles versäumt hat. Meiner Ansicht nach hat der Autor eine interessante, teils etwas altertümliche Wortwahl, was das Buch von anderen Romanen unterscheidet. Es wird zwischen den Sichten von den zum Zeitpunkt des Geschehens am wichtigsten Protagonisten erzählt, was einen gut durchleuchtenden Überblick über die Gedanken und Gefühle der Charaktere gibt. Das Ende hat mir ziemlich gut gefallen, da es zwar in einem Punkt vorhersehbar, aber größtenteils super überraschend war und eine Art Moral beinhaltete.

Mein Fazit:
Ein Roman mit einem interessanten Thema, das realitätsnahe Protagonisten und ein schönes Ende bereithält.

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Buches!

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands bekommt von mir 4/5 Sterne!

Rezension: Wenn nachts der Ozean erzählt - Zana Fraillon


Titel: Wenn nachts der Ozean erzählt 
Originaltitel: The Bone Sparrow
Autorin: Zana Fraillon
Erscheinungsdatum: 27. Februar 2017
Seitenzahl: 288
Verlag: cbt
Preis: 16,99€
Genre: Jugendbuch


Inhalt:
Subhi ist ein Flüchtlingskind, geboren in einem Auffanglager. Seine Welt beschränkt sich auf einen staubigen Flecken Erde hinter einem Maschendrahtzaun. Aber wenn alle schlafen, dann träumt Subhi vom Nachtmeer, das zu seinem Zelt kommt und ihm Schätze bringt. Eines Tages bringt es ihm Jimmie. Das Mädchen Jimmie lebt auf der anderen Seite des Zauns, fühlt sich jedoch genauso verloren und einsam wie Subhi. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft, die auf eine harte Probe gestellt wird. Am Ende müssen beide mutiger sein als je zuvor, um sich und der Welt neue Hoffnung zu geben.



Meine Meinung:
Zuallererst hat mich an diesem Buch das wunderschöne Cover angesprochen, es hat mich einfach unglaublich gespannt auf den Inhalt gemacht. Auch der Klappentext, der wunderbar zum Cover passt, hat mich sehr neugierig gemacht. Ich war von der ersten Seite an von dem Buch überwältigt und wollte es nicht zu schnell beenden, damit ich noch etwas daran zu lesen habe. Es wird aus der Sicht des Flüchtlingsjungen Subhi in der Gegenwart erzählt, sodass der Leser sein Leben in dem Auffanglager aus der Sicht eines Kindes miterlebt. Subhis Sichtweise auf die Welt hat mich immer wieder aufs neue fasziniert und ich konnte mich wegen dem flüssigen Schreibstil wirklich gut in ihn hineinversetzen. Aber Subhi ist nicht der einzige Charakter, der mir sympathisch war: Ich mochte vor allem Jimmie, das Mädchen von der anderen Seite des Zauns mit ihrer direkten Art und Subhis älteren Freund Eli, der im Lager jeden Tag mit ihm verbringt. Den größten Teil des Buches wird aus Subhis Perspektive, manchmal aber auch aus der von Jimmie erzählt, sodass man vergleichsweise auch ihr Leben aufgezeigt bekommt. Bei "Wenn nachts der Ozean erzählt " handelt es sich um ein Buch, das die harte Realität des Lebens der Menschen in dieser Situation der Gefangenheit aufdeckt, gleichzeitig aber auch die schönen Dinge wie Freundschaft, Familie und Natur hervorhebt, die das Buch abstumpfen und nicht ganz so schrecklich erscheinen lassen. Meiner Meinung nach ist es eine wunderbare Aktion der Autorin, auf die fehlende Lebensqualität in Flüchtlingslagern aufmerksam zu machen. Das Ende hat mir sehr gut gefallen, da es überraschend war und Raum für Fantasie ließ.

Mein Fazit:
Ich kann "Wenn nachts der Ozean erzählt" jedem empfehlen, der mal einen realitätsnahen Einblick in die Lebensbedingungen solcher Auffanglagern bekommen möchte und jedem, der die Welt aus der Sicht eines Kindes erleben möchte.