Sonntag, 17. April 2016

Hörbuchrezension: Infernale - Sophie Jordan


Titel: Infernale
Originaltitel: Uninvited
Autor/in: Sophie Jordan
Sprecher/in: Friederike Walke
Altersempfehlung: 14-17 Jahre
Seitenzahl: 384
Verlag: cbj Audio
Preis: 19,99€ (Hörbuch)
Genre: Dystopie

Inhalt:
Als Davy positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung zerbricht und ihre Freunde fürchten sich vor ihr. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie tatsächlich zu einer Mörderin?

Meine Meinung:
Ich muss sagen, dass ich von diesem Buch durchweg positives gehört habe, wodurch ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte. Leider wurde ich deswegen etwas enttäuscht, ihr werdet im Laufe dieser Rezension erfahren, warum. 
Das Cover ist meiner Meinung nach passend gewählt, und der türkisfarbene Hintergrund sagt mir zu.
Als ich dann mit dem Hören angefangen habe, ist mir zuerst aufgefallen, dass die Sprecherin die Terxte, die von männlichen Figuren gesprochen werden ziemlich komisch betont und dass sie sich meist angehört haben, als wären die Charaktere gelangweilt. Die Idee des HTS Mördergens fand ich meines Erachtens jedoch super einfallsreich und interessant. An Davina Hamilton, der Hauptprotagonistin, wird überraschenderweise das Mördergen entdeckt. Sie war eigentlich immer ein ruhiges, talentiertes Mädchen und will diese Neuigkeit somit nicht wahrhaben. Doch als sich dann ihre Freunde von ihr abwenden und sie sogar die Schule wechseln muss, muss sie der Tatsache ins Auge sehen, dass alle sie für eine Mörderin halten uns sie ein neues Leben beginnen muss. Davina hat mir als Figur unfassbar gut gefallen, da ich mich gut in sie hineinversetzten und mit ihr mitfühlen konnte. Sie entwickelt sich von einem stillen, ängstlichen Mädchen in eine starke Frau, die sich an ihr Schicksal gewöhnt und versucht, das Beste daraus zu machen.
Das junge Mädchen lernt einige neue Jugendlichen mit einem ähnlichen Schicksal kennen, unter anderem auch Sean. Dieser Charakter hat mir nicht ganz so gut gefallen wie Davy, da ich mich nicht so gut mit ihm identifizieren konnte und ich seine Entscheidungen teilweise nicht nachvollziehbar fand. Trotzdem war die Geschichte der Beiden lesenswert und zum Ende hin wurde es auch noch einmal so richtig spannend. 
Den Schreibstil der Autorin habe ich, soweit ich es durchs Hören beurteilen kann, als angenehm, flüssig und detailreich empfunden.
Sehr störend empfand ich den Hintergedanken, der mir nahezu die ganze Zeit im Kopf herumspukte: Verpasse ich etwas von der Geschichte, weil ich nur das Hörbuch höre und nicht das Buch lese? Werden mir irgendwelche wichtigen Informationen vorenthalten, die ich gebraucht hätte, um die Charaktere besser zu verstehen? Zu diesen Gedanken kam noch, dass ich es irgendwie vermisst habe, beim Lesen die Seiten eines Buches in den Händen zu spüren und, auch wenn es sich vielleicht doof anhört: Ich habe sogar den Geruch vermisst. ;)
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das Hörbuch mehr als 'Buch' gemocht hätte, also wenn ich es gelesen und nicht gehört hätte. 

Mein Fazit:
Infernale ist eine schön erzählte Dystopie, die durch eine interessante Idee und eine nette Protagonist beeindruckt. Jedoch sollte man für die Geschichte lieber zum Buch greifen, da man so etwas kompaktes in den Händen hält und nicht das Gefühl hat, etwas zu verpassen.




Vielen herzlichen Dank an cbj Audio für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!





Infernale bekommt von mir 4/5 Sterne!






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