Donnerstag, 31. Mai 2018

Rezension: Eine Liebe, in Gedanken - Kristine Bilkau

Titel: Eine Liebe, in Gedanken
Autorin: Kristine Bilkau
Erscheinungsdatum: 12. März 2018
Seitenzahl: 256
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 20,00€
Genre: Roman


Inhalt:
Hamburg, 1964. Antonia und Edgar scheinen wie füreinander gemacht. Sie teilen den Traum von einer Zukunft fern von ihrer Herkunft. Im Krieg geboren und mit Härte und Verdrängung aufgewachsen, wollen die Welt kennenlernen, anders leben und lieben als ihre Eltern. Edgar ergreift die Chance, für eine Außenhandelsfirma ein Büro in Hongkong aufzubauen. Toni soll folgen, sobald er Fuß gefasst hat. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni die Verlobung. Sie will nicht mehr warten und hoffen, sondern endlich weiterleben.

Tonis und Edgars Leben entwickeln sich auseinander, doch der Trennungsschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch beide Biographien. Toni lebt in dem Konflikt zwischen ihren Idealen von Freiheit
und Unabhängigkeit und dem Wunsch, sich zu binden, um Edgar zu vergessen. Fünfzig Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter fragt sich Tonis Tochter: War ihre Mutter gescheitert oder lebte sie, wie sie es sich gewünscht hat: selbstbestimmt und frei? Wer war dieser Mann, den sie nie vergessen konnte? Die Tochter will ihm begegnen, ein einziges Mal.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Ich finde, dass der Inhalt von diesem Buch echt Lust aufs Lesen macht und auch das Cover gefällt mir gut. Schon direkt am Anfang konnte ich mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Es wird mal aus der Perspektive der in der heutigen Zeit lebenden Tochter der Hauptprotagonistin Toni, mal aus der Perspektive von Toni in den 60ern erzählt. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Autorin clevererweise beim Berichten aus der Sicht der Tochter in der Ich-Perspektive und in der Vergangenheitsform schreibt und im Gegensatz dazu beim Erzählen aus Tonis Sicht die personale Erzählperspektive anwendet und in der Gegenwartsform schreibt. Dadurch werden Tonis Erlebnisse sehr viel realistischer und es fiel mir leichter, mich auch in die Gedanken und Gefühle ihrer Tochter hineinzuversetzen. Toni als Hauptprotagonistin war mir, genauso wie ihr Freund Edgar recht sympathisch, weil ich ihre Ansichten recht gut verstehen konnte. Der Schreibstil der Autorin hat mir an sich auch gut gefallen, weil er einige recht poetische Passagen enthält, aber nicht zu viele, sodass sich der Roman noch entspannt lesen lässt. Es gab in „Eine Liebe, in Gedanken“ viele Stellen, die zum Nachdenken angeregt haben und mich erst einmal zum Innehalten bewegt haben. Jedoch werden diese Stellen mit witzigen Momenten ausgeglichen, sodass ein bisschen Abwechslung in die Geschichte kommt. Zur Geschichte kann ich nur sagen, dass sie super realistisch und darum natürlich auch traurig ist. Leider waren die Ereignisse mir manchmal etwas zu ausführlich beschrieben. Trotzdem gefällt mir die Geschichte an an sich total, weil sie mir wie aus dem Leben gegriffen scheint.

Mein Fazit:
Die realitätsnahe Geschichte einer Liebe, die sich auseinanderentwickelt, erzählt durch einen poetischen Schreibstil.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Eine Liebe, in Gedanken bekommt von mir 4/5 Sterne!

Sonntag, 20. Mai 2018

Rezension: Im Frühling - Karl Ove Knausgård

Titel: Im Frühling
Originaltitel: Om våren
Autor: Karl Ove Knausgård 
Erscheinungsdatum: 26. März 2018
Seitenzahl: 256
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 22,00€
Genre: Erzählungen 

Inhalt:
Die Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård: "Im Frühling" ist der dritte Teil einer aus vier Bänden bestehenden grandiosen Liebeserklärung an das Leben und die sinnlich erfahrbare Welt. Enthalten: ein Tag im Leben einer Familie, zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. 

In diesem Kurzroman begleiten wir einen Vater und seine drei Monate alte Tochter durch einen Tag im Frühling. Ein Tag, geprägt vom Anfang des Lebens, von Aufbruch und Licht, aber auch von Dunkelheit und Beschwernis.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Weil ich sehr begeistert von den ersten beiden Teilen der Jahreszeiten-Bände von Karl Ove Knausgård war, wollte ich natürlich auch den dritten Teil lesen!
Wie auch bei den vorherigen Büchern ist das Buch mit einigen zum Nachdenken anregenden Bildern gespickt, die eine Abwechslung zum Text bieten. 
Anders als bei „Im Herbst“ und „Im Winter“ schreibt der Autor jedoch nicht in kleinen Kapiteln über ganz alltägliche Dinge, wie z.B. über Stühle, Betten oder Äpfel, sondern beschreibt einen Tag in seinem Leben mit seiner neugeborenen Tochter und erzählt ihr auch von den Jahren vor ihrer Geburt. Meiner Meinung nach gibt es in seinen Erzählungen nach wie vor sehr viele interessante, poetische Abschnitte und sogar kleine Portionen Humor finden teilweise ihren Weg in die sonst oft sehr ernsten Lebensabschnitte des Autors. Sein Schreibstil gleicht oft dem eines Dichters oder Poeten, da er sich wirklich bildhaft und metaphorisch ausdrückt. Auch die Tatsache, dass er in der Ich-Perspektive und manchmal in der Gegenwart schreibt macht sein Buch um einiges ansprechender und ermöglicht sehr intime Blicke in sein Leben. Gefallen haben mir auch die vielen genauen Lanschafts- und Natursbeschreibungen, Karl Ove Knausgård besitzt wahrlich das Talent, facettenreiche Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Leider gab es einige Seiten im Buch, die ich als etwas langatmig empfunden habe und die man, wie ich finde, hätte kürzen können. Trotzdem ist „Im Herbst“ wieder einmal ein besonderes Buch, dass einen Menschen (Karl Ove Knausgård) und seine wahren Gedanken und Gefühle offenbart und für die Menschheit festhält.

Mein Fazit:
Zum Nachdenken anregende, sehr poetische Erzählungen, die direkt aus dem Leben gegriffen sind.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Im Frühling bekommt von mir 4/5 Sterne!

Freitag, 4. Mai 2018

Rezension: Die Legenden der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Titel: Die Legenden der besonderen Kinder
Originaltitel: Tales of the Peculiar
Autor: Ransom Riggs
Erscheinungsdatum: 03. April 2018
Seitenzahl: 208
Verlag: Knaur HC
Preis: 18€
Genre: Fantasy


Inhalt:
Die langerwartete Rückkehr in die Welt von Jacob, Emma und Miss Peregrine - SPIEGEL-Bestseller-Autor Ransom Riggs erzählt in diesem Band mit einzigartigen Fantasy-Erzählungen die wunderbaren, unheimlichen und herrlich skurrilen "Legenden der besonderen Kinder".

Die Geschichte der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Sage vom Mädchen, dessen beste Freundin seine tote Schwester ist, oder das Märchen vom Wald der besonderen Tiere – jedes besondere Kind kennt die berühmten Erzählungen, die über Generationen in aller Welt gesammelt wurden.
Nun liegen die faszinierenden »Legenden der besonderen Kinder« endlich auch in schriftlicher Form vor - in hochwertiger Geschenk-Ausstattung mit zahlreichen Illustrationen.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Da ich ein großer Fan der „Besonderen-Kinder-Trilogie“ bin und auch der Film mir sehr gefallen hat, wollte ich dieses zusätzliche Büchlein natürlich liebend gerne lesen! Das Cover ist, wie ich finde, wunderschön gestaltet und passt super zu dieser Art von Märchenbuch. Zudem ist die Aufmachung von innen mit je einer Illustration pro Kapitel und Seitenverzierung ein Augenschmaus. Direkt am Anfang gibt es ein Vorwort vom  „richtigen“ Autor von „Die Legenden der besonderen Kinder“ Millard Nullings, das eine schöne Einführung in Ransom Riggs erfundene Welt bietet. Es folgen zehn sehr unterschiedliche Märchen, die jedoch eines gemeinsam haben: Es geht immer um einen Besonderen oder eine Besondere, der oder die mit seiner oder ihrer Andersartigkeit umgehen muss. Ransom Riggs Schreibstil passt super zu dieser Art Erzählungen, er gleicht dem etwas altertümlichen Schreibstil von Märchen. Die einzelnen Legenden beinhalten fast immer eine Lehre, die zum Nachdenken über die Welt, wie sie heute ist oder das Verhalten der Menschen anregt. Obwohl Riggs Erzählungen größtenteils mit Ernsthaftigkeit und Spannung erzählt werden, gibt es im Gegenzug auch einige Stellen zum Schmunzeln, wobei es sich eher um schwarzen Humor handelt. Ich würde dieses Büchlein aus diesem Grund nicht kleinen Kindern zum Vorlesen empfehlen. Selbstverständlich möchte ich manche Geschichten lieber als andere, doch es gab keine einzige, die mir nicht gefallen hätte. Gefallen hat mir vor allem, das dieses Buch so viele Einblicke in die Welt der Besonderen gibt, so z.B. die Geschichte der ersten Ymbryne erzählt wird. Ein paar der Erzählungen erkennt der treue Fan aus der „Die Insel der besonderen Kinder“-Trilogie wieder, sie werden hier netterweise noch einmal ausführlicher ausgeführt. Ich kann an dieser Stelle nur noch einmal sagen, dass die Geschichten über Ransom Riggs Welt einfach zauberhaft sind!


Mein Fazit:
Eine absolute Empfehlung für Liebhaber von Ransom Riggs Trilogie oder dem Film, der vorletztes Jahr im Kino war!

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Buches!

Die Legenden der besonderen Kinder bekommt von mir volle 5/5 Sterne!