Sonntag, 24. Juli 2016

Rezension: Sonne, Mond und Sterne - Mario Alberto Zambrano

Titel: Sonne, Mond und Sterne
Originaltitel: Lotería
Autor/in: Mario Alberto Zambrano
Erscheinungsdatum: 21. März 2016
Seitenzahl: 288
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Preis: 22,99€
Genre: Roman

Inhalt:
Ein Mädchen, das nicht reden will. 53 Spielkarten, die ihre Geschichte erzählen.
Ein junges Mädchen erzählt die tragische Geschichte ihrer Familie mit Hilfe eines Kartenspiels – des lateinamerikanischen Lotería. Elf Jahre alt ist Luz. Ihre ältere Schwester Estrella liegt auf der Intensivstation, ihr Vater sitzt im Gefängnis, die Mutter hat Mexiko verlassen. Luz, allein auf sich gestellt, zieht sich hinter eine Mauer des Schweigens zurück. »Lass dir von den Karten helfen«, sagt man ihr im Heim. Jedes der bunten Motive – die Meerjungfrau, der Tod, die Sterne – lässt ihre Erinnerung Funken schlagen. Zusammengesetzt wie ein Satz Spielkarten erzählen die Kapitel dieses Romans Luz‘ Leben, sie erzählen von allem Schönen und allem Schrecklichen – berührend und poetisch, lebenssatt und so bunt, wie die vierfarbigen Illustrationen von Lotería-Karten.

Meine Meinung:
Auf dieses Buch hat mich das ansprechend gestaltete Cover aufmerksam gemacht. Zu meiner Überraschung hat der Roman ein anderes Gormat als ich erwartet hatte, es ist handlich und hat, wie ich finde einen wunderschönen Einband. Auch das Innere unterscheidet sich stark von dem anderer Bücher: Es wurde in 53 kleine Kapitelchen aufgeteilt, denen voran immer eine farbige Spielkarte abgedruckt ist. Es handelt sich hierbei um ein Glücksspiel namens Lotería, dass die Hauptprotagonistin früher immer mit ihren Verwandten gespielt hat. Mithilfe der Spielkarten erzählt die elf Jahre alte Luz von ihrem, trotz ihrer jungen Jahre, ereignisreichen und tragischen Leben, das so bunt ist wie ein Satz Spielkarten. Jede Karte erinnert sie an ein anderes, erinnerungswürdiges Ereignis. Durch die ganzen erschreckenden Vorfälle in ihrer Familie ist sie so durcheinander, dass sie versucht, ihr Leben mithilfe der Karten zu sortieren. Sehr gefallen hat mir die Kürze der Kapitel, da ich so die Lust am Lesen des nächsten Kapitels behalten habe. Da das Buch nur so wenige Seiten hat kann man es in nur drei Stunden lesen. In diesen drei Stunden gibt es jedoch den ganzen Lebenslauf eines kleinen Mädchens mit einer schockierenden Geschichte zu erzählen. Die nicht gerade normale Familie ist aus Mexiko in die USA eingewandert und Luz ist die einzige, die auch dort geboren wurde. Ihre Mutter ist vor einiger Zeit abgehauen, ihr Vater im Gefängnis und ihre ältere Schwester im Krankenhaus. Durch einen kleinen Vorfall hat das Schicksal seinen Lauf genommen und das Ganze ist ins Rollen gekommen. Natürlich ist 'Sonne, Mond und Sterne' aus der Sicht eines Kindes geschrieben, aber ich glaube, dass man durch die unerschrockenen, unschuldigen Augen der kleinen Luz viel über die Welt erfahren kann. Sie erzählt ihre Geschichte ohne dem Leser etwas zu verheimlichen und spricht alle Gedanken und Gefühle aus, die ihr durch den Kopf gehen. Da ihre Familie ursprünglich aus Mexiko kommt, werden im Roman manchmal spanische Wörter und Redewendungen verwendet. Hierfür gibt es am Ende des Buches ein Glosser, in dem jedoch einige Wörter fehlen. Außerdem war es ziemlich anstrengend, jede Minute ganz nach hinten umzublättern, Fußnoten hätten das ganze also auch getan. Dann gibt es noch eine kleine Sache, die mir persönlich aufgefallen ist. Durch die ganzen spanischen Familienbezeichnungen und die Größe von Luz Bekanntenkreises wusste ich manchmal nicht recht, wer jetzt noch mal wer war. 

Mein Fazit:
Sonne, Mond und Sterne ist ein unglaublich origineller Roman mit einer außergewöhnlichen Kapitelgestaltung, einer außergewöhnlichen Erzählform und einer außergewöhnlichen Hauptprotagonistin, also kurz gefasst: außergewöhnlich.


Vielen Dank an dieser Stelle an den Luchterhand Literaturverlag für dieses wunderbare Rezensionsexemplar!


Sonne, Mond und  Sterne bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Freitag, 22. Juli 2016

Rezension: Black Rabbit Hall - Eve Chase

Titel: Black Rabbit Hall
Originaltitel: Black Rabbit Hall
Autor/in: Eve Chase
Erscheinungsdatum: 29. Februar 2016
Seitenzahl: 416
Verlag: Blanvalet
Preis: 19,99€
Genre: Roman

Inhalt:
Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert ...
Amber Alton weiß, dass die Stunden auf Black Rabbit Hall, dem Sommersitz ihrer Familie, anders vergehen, ihren eigenen Takt haben. Es ist ruhig und idyllisch. Bis zu einem stürmischen Abend 1968. Vereint durch eine unfassbare Tragödie, müssen sich die vier Alton-Geschwister mehr denn je aufeinander verlassen. Doch schon bald wird diese Verbundenheit auf eine harte Probe gestellt.
Jahrzehnte später fahren Lorna Smith und ihr Verlobter Jon auf der Suche nach einem Ort für ihre Hochzeitsfeier durch die wilde Landschaft Cornwalls - und stoßen auf ein altes, leicht verfallenes, aber wunderschönes Haus. Ein Haus, das Lorna nach und nach seine schönsten Geschichten und traurigsten Momente verrät ...

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich lesen, da es teilweise in der Vergangenheit spielt und sich um Familiengeheimnisse rankt. Es werden zwei Geschichten, die zu zwei unterschiedlichen Zeiten spielen und sich in den einzelnen Kapiteln abwechseln, erzählt. Jedoch haben sie auch eine Gemeinsamkeit: Die Hauptprotagonisten halten sich größtenteils auf Black Rabbit Hall auf. Und ich muss sagen, dieses faszinierende Haus mit all seinen kleinen Einzelheiten war wunderbar beschrieben, sodass ich mich gefühlt habe, als liefe ich selbst durch diese gemütlichen Räume oder würde durch den angrenzenden Wald flitzen. Auch die Charaktere waren super beschrieben und detailreich gezeichnet. Ich könnte mich aufgrund des geringen Altersunterschieds gut in Amber hineinversetzen und ihre Geschichte mitverfolgen. Schon direkt zu Beginn des Buches passiert etwas folgenschweres und peppt die Handlung somit auf. Während des Lesens musste ich oft schmunzeln, da es einfach so viele lustige Momente gab. Die beiden Geschichten verflechten sich am Ende zu einem Handlungsstrang und ich kann euch sagen, dass das Ende glücklicherweise keine Fragen offen lässt. Eve Chase passt die Aktivitäten, die Gedankengänge und auch die Wortwahl der Personen den Zeiten an. Ehrlich gesagt habe ich anfangs immer auf ein Kapitel aus der Sicht von Amber, also dem Mädchen aus den 60ern gehofft, da mir die Story einfach besser gefiel. Wahrscheinlich lag es daran, dass es sich bei der anderen Hauptprotagonistin um eine 32-jährige Frau, die gerade ihre Hochzeit plant, handelt. In sie konnte ich mich nicht so gut hineinversetzen. Insgesamt herrscht in beiden Geschichten eine grundsätzliche Spannung. Die Kapitel aus den unterschiedlichen Sichten sind auch durch die wechselnde Schriftart zu erkennen, wodurch man nicht mit den Perspektiven durcheinander kommen kann. Hatte ich zuerst Probleme mit dem Eintauchen in Lornas Geschichte, so hat mich diese am Ende doch noch überzeugt und in seinen Bann gezogen. Black Rabbit Hall, das unglaublich schöne Anwesen verströmt eine träumerische, melancholische, Urlaubsstimmungsatmosphäre.

Mein Fazit:
Black Rabbit Hall ist ein wundervoller, teilweise historischer Roman, der mit einem beeindruckenden Haus und gutherzigen Charakteren die Symphatie des Lesers gewinnt.



Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar!

Black Rabbit Hall bekommt von mir 5/5 Sterne!

Montag, 18. Juli 2016

Rezension: Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs


Titel: Die Insel der besonderen Kinder
Originaltitel: Miss Peregrine's Home for Peculiar Children
Autor/in: Ransom Riggs
Erscheinungsdatum: 1. August 2013
Seitenzahl: 416
Verlag: Knaur
Preis: 12,99€
Gerne: Fantasyroman

Inhalt:
Manche Großeltern lesen ihren Enkeln Märchen vor. Was Jacob von seinem Opa hörte, war etwas ganz anderes: Abraham erzählte ihm von einer Insel, auf der abenteuerlustige Kinder mit besonderen Fähigkeiten leben, und von Monstern, die auf der Suche nach ihnen sind … Erst Jahre später, als sein Großvater unter mysteriösen Umständen stirbt, erinnert Jacob sich wieder an die Schauergeschichten und entdeckt Hinweise darauf, dass es die Insel wirklich gibt. Er macht sich auf die Suche nach ihr und findet sich in einer Welt wieder, in der die Zeit stillsteht und er die ungewöhnlichsten Freundschaften schließt, die man sich vorstellen kann. Doch auch die Ungeheuer sind höchst real – und sie sind ihm gefolgt …

Meine Meinung:
Nachdem ich den Trailer des bald erscheinenden Kinofilms gesehen hatte, wollte ich unbedingt dieses spannend klingende Buch lesen! Auch das Cover hat mich durch die mysteriöse Atmosphäre sofort angesprochen. Ich habe das Buch direkt nachdem ich es gekauft habe angefangen zu lesen und es hat auch schon spannend angefangen. Die Spannung stieg mit jeder Seite, bis es am Ende das große Finale gab. Jacob als Hauptcharakter war eine Person, in die ich mich gut hineinversetzen konnte, da in der Ich-Perspektive erzählt wurde. Er hat sich bis zum Ende des Buches hin von einem ängstlichen Jungen in einen mutigen jungen Mann entwickelt. Ein Detail, das das Buch super abgerundet hat waren die Bilder. Ransom Riggs hat passende Fotos aus den Archiven von mehreren Sammlern mit in das Buch  eingebaut, wodurch ich mir die einzelnen Personen noch genauer vorstellen konnte. Meiner Meinung nach steckt hinter der Geschichte eine wunderbare, aber auch angsteinflößende Idee. Die besonderen Kinder hatte ich mir ganz anders vorgestellt, als sie hier dargestellt wurden, was mich aber im Positiven überrascht hat. In einfachen, verständlichen Worten erzählt Riggs die Geschichte eines Jungen, der verzweifelt versucht zu beweisen, dass sein Großvater  nicht verrückt ist, dass er ganz im Gegenteil ein mutiger Mann ist, der im Krieg kämpfte. Der Krieg ist nämlich, wie sich später herausstellt, auch ein wichtiger Bestandteil der Handlung, weil die Insel, auf der die Kinder im Verborgenen leben ebenfalls bombardiert und somit auch stark zerstört wurde. Von den Nebencharakteren war mir besonders Jacobs Vater, der Vogelliebhaber ist und versucht, ein strenger Vater zu sein, obwohl er eigentlich gar nicht so ist, sympathisch. Aber auch die Leiterin des Weisenhauses, Miss Peregrine mochte ich sehr, da sie so eine geheimnisvolle Aura verströmt hat. Zuletzt möchte ich noch erwähnen, dass dieser Roman an manchen Stellen, vor allem durch die Bilder, echt gruselig ist. Da mir 'Die Insel der besonderen Kinder'  so gut gefallen hat, werde ich mir sicherlich bald den zweiten Teil 'Die Stadt der besonderen Kinder' kaufen!

Mein Fazit:
Die Insel der besonderen Kinder ist ein unfassbar spannender Fantasyroman, der durch eine originelle Idee und einen sympathischen Hauptcharakter überzeugt!



Die Insel der besonderen Kinder bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Freitag, 15. Juli 2016

Rezension: Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Originaltitel: Me before you
Autor/in: Jojo Moyes
Erscheinungsdatum: 24. September 2015
Seitenzahl: 544
Verlag: Rowohlt
Preis: 9,99€
Genre: Liebesroman

Inhalt:
Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.
Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen.
Die Liebesgeschichte von Lou und Will.

Meine Meinung: 
Es gab viele Gründe, aus denen ich dieses Buch lesen wollte: Zum einen sprach die ganze Welt von diesem Buch, zum anderen läuft der Film jetzt im Kino und die Inhaltsangabe hat mich total angesprochen. Als ich dann mit dem Lesen angefangen hatte, habe ich nichts mehr anderes gemacht, bis ich die letzte Seite gelesen habe, außer vielleicht geschlafen und gegessen. ;)
Die beiden Hauptcharaktere, Louisa und Will sind mir direkt and Herz gewachsen und ich habe die ganze Zeit gehofft, dass die Geschichte gut ausgeht. Bei Lou handelt es sich um eine junge Frau, die sich jeden Tag im Umkreis von nur fünf Kilometern bewegt, die noch nie eine Fernreise gemacht hat und noch bei ihren Eltern wohnt. Trotz der ärmlichen Verhältnisse ihrer Familie ist sie zufrieden mit ihrem Leben, bis das kleine Café in dem sie arbeitet schließt. Will dagegen hat bereits fast die ganze Welt gesehen und hat viel mehr Geld als er ausgeben kann. Als die beiden dann aufeinandertreffen, könnt ihr euch vorstellen, was das für eine interessante Begegnung wird. Meiner Meinung nach sind alle Menschen in 'Ein ganzes halbes Jahr' sehr menschlich gestaltet, dass heißt, sie sind keinesfalls zu lieb und nett, sondern haben auch ihre Kanten und Ecken. So gefielen mir trotz ihrem oft unsympathischen Verhalten Wills Mutter und Lous Schwester super gut! Wirklich unsympathisch war mir jedoch Louisas Freund Patrick, der nur noch seine Marathon Läufe im Kopf hatte.
In Louisa und somit auch in das Geschehen konnte ich mich sehr gut hineinversetzen, da in der Ich-Perspektive geschrieben wurde. Aber es wurden auch Kapitel in den Perspektiven mancher Nebencharaktere geschrieben, wodurch ich meine falschen Eindrücke begraben und das Handeln dieser Personen besser nachvollziehen konnte. Obwohl in dem Buch an so mancher Stelle nur eine sich langsam  fortbewegende Handlung vorliegt, wurde mir nie langweilig und ich habe ununterbrochen mit Louisa mitgefiebert. Dafür, dass im Bauch des Buches nicht ganz so viel bahnbrechendes passiert, wird es am Ende noch einmal höchst spannend und dramatisch. Außerdem aufgefallen ist mir, dass das Buch trotz des ernsten Themas, das ich euch an dieser Stelle jedoch nicht näher erläutern werde, da das die Spannung versauen würde, äußerst humorvoll geschrieben ist, sodass ich nicht nur einmal laut auflachen musste! Erwähnenswert ist auch, dass der Roman überhaupt nicht ins Kitschige gezogen wurde und daher sehr berührend ist. Da es meines Wissens nach bisher noch sechs weitere Bücher von Jojo Moyes gibt, werde ich mir bestimmt bald noch ein weiteres von ihr schnappen!

Mein Fazit:
Ein ganzes halbes Jahr ist ein sehr berührender, aber auch witziger Liebesroman ohne Kitsch, der ein ernst zu nehmendes Thema behandelt und mit seinen schön ausgemalten Charakteren beeindruckt!   



Ein ganzes halbes Jahr bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Sonntag, 10. Juli 2016

Rezension: Ich kenne dich aus meinen Träumen - Clélie Avit

Titel: Ich kenne dich aus meinen Träumen
Originaltitel: Je suis là
Autor/in: Clélie Avit
Erscheinungsdatum: 16. Mai 2016
Seitenzahl: 256
Verlag: Goldmann
Preis: 8,99€
Genre: Liebesroman

Inhalt:
Elsa verspürt keine Kälte mehr, keinen Hunger, keine Angst. Sie liegt im Koma. Doch sie hört alles um sich herum. Hört, dass die Ärzte die Hoffnung aufgegeben haben und die Maschinen, die sie am Leben erhalten, abstellen wollen. Hört, dass sie auch für ihre Freunde und Familie eigentlich schon verschwunden ist. Bis eines Tages Thibault aus Versehen in ihr Zimmer platzt. Er beginnt mit ihr zu sprechen, ohne Antworten zu erwarten. Erzählt ihr von sich und dem Leben. Und er kommt wieder. Jeden Tag, da er sie in ihrem Zimmer besucht, wächst das Gefühl der Verbundenheit zwischen dem fremden Mann und dem schlafenden Mädchen. Denn Thibault sieht etwas, das alle anderen nicht mehr erkennen: Elsa ist noch da.

Meine Meinung:
 Bei diesem Buch waren es das Cover und die Inhaltsangabe, die es mir angetan haben! Das Cover passt außerdem noch super zur Geschichte, da Elsa ja nur noch ihre Gedanken und ihr Hörsinn bleiben, somit nur Dinge, die im Kopf passieren. Das Buch ist aus der Sicht der im Koma liegenden Elsa und ihres Besuchers Thibault, der sie eigentlich gar nicht kennt, geschrieben. Da es aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart erzählt wird, fühlte ich mich während des Lesens so, als stünde ich  direkt in Elsas Krankenhauszimmer und würde ihre Verzweiflung schmecken. Clélie Avit schreibt dazu in einfacher, umgangssprachlicher Sprache, die es mir ermöglichte, das Buch in nur wenigen Stunden förmlich zu verschlingen. Thibault habe ich mit seiner Fürsorglichkeit Elsa gegenüber direkt ins Herz geschlossen. Aber auch seinen besten Freund Julien mit seiner Frau Gaëlle und der fünf Monate alten Tochter Clara waren mir mit ihrer herzlichen Art sofort sympathisch. Man erkennt eindeutig, dass das Buch aus der Feder einer französischen Autorin kommt, weil die Menschen sich ganz anders als bei den Büchern, die z.B. aus Amerika oder England kommen, was bei fast allen ins Deutsche übersetzten Büchern der Fall ist, verhalten. Die Leute wirken viel einladender und offener. Das ist etwas, was mir mit am meisten an dem Buch gefallen hat. Die Spannung steigert sich bis zum Ende hin immer mehr und am Höhepunkt hält das Buch noch einmal einige Überraschungen für die Leser bereit. Jetzt noch etwas zu der Geschichte als solche: Als ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, dachte ich sofort an das Buch 'Wenn ich bleibe', in dem es auch um eine Komapatientin geht. Jedoch handelt es sich um eine ganz eigene Story, die im Gegensatz zu 'Wenn ich bleibe' aus zwei Perspektiven und auch nicht in Rückblicken erzählt wird. Obwohl Elsa sich weder bewegen kann, noch imstande ist zu sprechen, stattet Thibault ihr immer regelmäßiger Besuche ab und verliebt sich in sie. Eigentlich ist er für seinen Bruder, der auch im Krankenhaus liegt, gekommen, doch er möchte ihm nicht gegenübertreten, da dieser bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss zwei junge Mädchen überfahren hat. Aus diesem Grund kommt ihm Elsa als Zuhörerin sehr gelegen und Elsa braucht jemanden, der mit ihr 'spricht', da sie sich sonst zu einsam fühlt. 

Mein Fazit:
Ich kenne dich aus meinen Träumen ist der wunderbare Debütroman einer Autorin, die es versteht, den Leser in ihren Bann zu ziehen und eine schöne, harmonische Stimmung zu erzeugen.



Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!




Ich kenne dich aus meinen Träumen bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Donnerstag, 7. Juli 2016

Rezension: Schlag auf Schlag - Harlan Coben


Titel: Schlag auf Schlag
Originaltitel: Drop Shot
Autor/in: Harlan Coben
Altersempfehlung: -
Seitenzahl: 352 Seiten
Verlag: Goldmann
Preis: 9,99€
Genre: Thriller

Inhalt:
Für Sportagent Myron Bolitar könnte es gar nicht besser laufen: Sein Schützling Duane Richwood steht bei den US-Open vor seinem ersten großen Sieg, und auch dem ehemaligen Tennis-Wunderkind Valerie Simpson scheint ein großes Comeback zu gelingen. Doch dann wird Valerie ermordet aufgefunden, und ausgerechnet Duane gerät unter Mordverdacht. Der hat zwar ein Alibi, aber warum steht sein Name in Valeries Adressbuch, obwohl er sie angeblich gar nicht kannte? Um Duane zu entlasten, beginnt Myron zu ermitteln. Er stößt auf eine Spur, die in Valeries Vergangenheit führt – und ihn bald selbst auf die Abschussliste mächtiger Gegner geraten lässt ...

Meine Meinung:
Nachdem ich so begeistert von Harlan Cobens 'Ich schweige für dich' war, wollte ich natürlich mal ein anderes Buch von ihm lesen! Gerade dieses Buch habe ich ausgesucht, weil ein großer Bestandtteil das Tennis ist und ich selber auch Tennis spiele. Und ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte rund um Myron Bolitar hat mich so gefesselt, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Anfangs brauchte ich ein paar Seiten, um mich in das Geschehen zu vertiefen, aber dann stieg die Spannung schnell an. Da der Hauptprotagonist Myron einen ziemlich ausgeprägten Humor hat, habe ich das ein oder andere Mal schmunzeln müssen. Coben schreibt mir der perfekten Mischung aus Humor und Spannung, sodass dem Leser nie langweilig wird. Im einen Moment wird gelacht, im anderen die Luft angehalten. Bis zum Ende des Buches hin fügt sich ein Puzzleteil ins nächste, bis man am Ende ein gesamtes Puzzle vor Augen hat und die Zusammenhänge zwischen Duane und Valerie erkennen kann.
Wie auch in 'Ich schweige für dich' schreibt Harlan Coben in kurzen, aber Spannung erzeugenden Sätzen, wodurch sich der Thriller in nur wenigen Stunden durchlesen lässt. Meiner Meinung nach gab es in dem Buch viele Personen mit viel Persönlichkeit. Myrons bester Freund Win mit seiner direkten Ehrlichkeit und dem Hang zur Meditation und asiatischer Kampfkunst gefiel mir wirklich gut. Auch Myrons Klient Duane war mir mit seinem Ehrgeiz sehr sympathisch. Ehrlich gesagt mochte ich Myron Bolitar nicht so gerne, da mir seine sarkastischen Kommentare manchmal auf die Nerven gegangen sind. Gefallen hat mir aber, dass Myron um den Fall zu lösen, ganz viele unterschiedliche Personen befragt hat und somit mehrere Quellen hatte. Teilweise hat es sich bemerkbar gemacht, dass das Buch bereits vor 20 Jahren geschrieben wurde und in den 90-ern spielt, aber das hat mich überhaupt nicht gestört, eher im Gegenteil: Es war schön, einen kleinen Einblick in das etwas andere Leben der Menschen in dieser Zeit zu bekommen.
Da mir dieses Buch so gut gefallen hat würde ich bald gerne noch einen von Myron Bolitars Fällen lesen!

Mein Fazit: 
 Schlag auf Schlag ist ein durchaus spannender Thriller mit einem etwas nervigen Protagonisten, der dafür aber mit einem äußerst unerwarteten Ende punktet.



An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Buches!




Schlag auf Schlag bekommt von mir 4/5 Sterne!


Freitag, 1. Juli 2016

WTR im Juli

Von den sechs Büchern, die ich mir für den Juni vorgenommen habe, habe ich leider nur ein einziges Buch gelesen, da ich eine riesige Leseflaute hatte. Also hat sich seit letztem Monat nicht viel geändert und ich nehme mir die fünf Bücher vom letzten WTR vor. Außerdem fangen nächste Woche schon die Sommerferien an, also müsste ich mehr zum Lesen kommen.


Ich nehme mir diesen Monat diese sechs Bücher vor!

Das unendliche Meer: Schon zum dritten Mal steht dieses Buch auf meinem WTR und diesen Monat werde ich es endlich mal lesen!

Schlag auf Schlag: Von Harlan Coben habe ich bereits "Ich schweige für dich" gelesen und da ich dieses Buch sehr spannend fand, wollte ich mal ein anderes von dem Autor lesen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an den Goldmann Verlag!

Ein ganzes halbes Jahr: Auch dieses Buch habe ich wegen meiner Leseflaute noch nicht gelesen und der Kinofilm kann mir eine gute Motivation sein.

Die Pan-Trilogie: Auf diese Bücher bin ich schon sehr gespannt, weil ich bis jetzt nur Gutes über sie gehört habe. Es ist hier genau das gleiche wie bei den anderen Büchern, ich wollte sie schon letzten Monat lesen.

Rezension: play2live - Kirsty McKay


Titel: play2live
Originaltitel: Killer Game
Autor/in: Kirsty McKay 
Altersempfehlung: 14-19 Jahre
Seitenzahl: 384
Verlag: Chicken House
Preis: 16,99€
Genre: Thriller

Inhalt:
Jetzt wird es ernst. Killer geht los – und Cate ist dabei! Die Regeln sind klar: Ein Mörder, zwölf Mitspieler und absolute Schweigepflicht. Niemand sonst an dem einsam gelegenen Eliteinternat darf von dem Spiel wissen. Wer „gekillt“ wird, ist raus. Cates Alltag ist ab sofort von boshaften Eskapaden geprägt. Doch bald wird aus den spielerischen Drohungen gefährliche Realität. Jemand hat es auf sie abgesehen. Und Cate hat nur eine Chance zu entkommen: Sie muss die wahre Identität ihres Peinigers herausfinden, bevor der sie erwischt.

Meine Meinung:
Dieses Buch wollte ich lesen, da die Handlung mir sofort zugesagt hat! Meiner Meinung nach ist das Cover zwar nicht sonderlich kreativ gestaltet, aber es passt sehr gut zur Geschichte, weil die Spieler des Spiels im Dunkeln tappen. Sieht man genau hin, erkennt man unter dem Titel des Buches noch die Worte: "play2die". Im Laufe des Buches erfährt man, dass der Name noch eine beachtliche Bedeutung trägt. Positiv aufgefallen ist mir, das der Leser direkt zu Anfang mitten im Geschehen landet und darum wissen möchte, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Cate, die Hauptprotagonistin habe ich zuerst ehrlich gesagt für einen Jungen gehalten, da aus der Ich-Perspektive berichtet wird. Diese Tatsache hat mich jedoch später dazu veranlasst mich besser in Cate hineinzuversetzen und das was sie erlebt selbst mitzuerleben. Im Gegensatz zu Cate waren mir ihre Freunde Marcia und Daniel nicht so sympathisch, da mir vor allem Marcia ziemlich unnahbar und abweisend erschien. Cates Kindheitsfreund Vaughan hingegen hat eine schön ausgearbeitete Persönlichkeit.
Super gut gefallen hat mir die Idee, die hinter dem Buch steckt: Auf dem abgelegenen Eliteinternat findet jährlich das Spiel "Killer" statt. Die Spieler werden von dem Meister, also dem, der das Spielerfunden hat, ausgesucht und ziehen anschließend Zettelchen, auf denen steht, ob sie zum Killer erwählt wurden oder nicht. Derjenige, der Killer wird muss dies geheim halten und nach und nach versuchen, die anderen Spieler zu "killen". Das hört sich viel schlimmer an als es ist, da die Jugendlichen nicht in Wirklichkeit getötet werden, sondern nur zum Opfer eines Streichs werden und damit aus dem Spiel ausscheiden. Regelmäßig finden Abstimmungen statt, bei denen die Teilnehmer das Ganze aufdecken können, wenn sie wissen wer der Täter ist. Passiert dies, hat derjenige gewonnen, tötet der Killer zuerst alle Spieler, da er so geschickt ist, hat er natürlich gewonnen. Bis zum Ende hin bleibt die Spannung in der Geschichte erhalten, denn die Autorin legt viele falsche Fährten und führt den Leser in die Irre. Zum Ende hin wird es noch einmal sehr actionreich. Es kommt sogar so weit, dass Cate ernsthafte Drohungen bekommt, aber mehr möchte ich nicht verraten. ;)
Auch gefallen hat mir, dass die Gilde, so nennen sich die Spieler des Spiels, mithilfe von Vaughan eine Website namens "Crypt", auf der sie sich unter anonymen Namen anmelden können und so vielleicht anhand der Ausdrucksweise im Chat herausfinden können, wer der Killer ist, erstellt haben.
Das Ende kommt sehr unerwartet und es kommen bestimmt nur wenige Leute auf den tatsächlichen Killer. Es baut sich auf den letzten 100 noch einmal eine riesige Spannung auf, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte und unbedingt wissen musste, wie das Ganze ausgeht. 
McKay benutzte in ihrem Buch genau die richtige Mischung aus Grusel, Humor und Spannung.

Mein Fazit:
play2live ist ein Thriller, bei dem die Spannung die ganze Zeit über auf einem Niveau bleibt. Wer Detektivgeschichten mag, dem kann ich dieses Buch auf alle Fälle empfehlen. Lasst euch nicht von dem langweiligen Cover abschrecken!


Vielen Dank noch einmal an den Carlsen Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares!



play2live bekommt von mir 4/5 Sterne!