Sonntag, 10. Juli 2016

Rezension: Ich kenne dich aus meinen Träumen - Clélie Avit

Titel: Ich kenne dich aus meinen Träumen
Originaltitel: Je suis là
Autor/in: Clélie Avit
Erscheinungsdatum: 16. Mai 2016
Seitenzahl: 256
Verlag: Goldmann
Preis: 8,99€
Genre: Liebesroman

Inhalt:
Elsa verspürt keine Kälte mehr, keinen Hunger, keine Angst. Sie liegt im Koma. Doch sie hört alles um sich herum. Hört, dass die Ärzte die Hoffnung aufgegeben haben und die Maschinen, die sie am Leben erhalten, abstellen wollen. Hört, dass sie auch für ihre Freunde und Familie eigentlich schon verschwunden ist. Bis eines Tages Thibault aus Versehen in ihr Zimmer platzt. Er beginnt mit ihr zu sprechen, ohne Antworten zu erwarten. Erzählt ihr von sich und dem Leben. Und er kommt wieder. Jeden Tag, da er sie in ihrem Zimmer besucht, wächst das Gefühl der Verbundenheit zwischen dem fremden Mann und dem schlafenden Mädchen. Denn Thibault sieht etwas, das alle anderen nicht mehr erkennen: Elsa ist noch da.

Meine Meinung:
 Bei diesem Buch waren es das Cover und die Inhaltsangabe, die es mir angetan haben! Das Cover passt außerdem noch super zur Geschichte, da Elsa ja nur noch ihre Gedanken und ihr Hörsinn bleiben, somit nur Dinge, die im Kopf passieren. Das Buch ist aus der Sicht der im Koma liegenden Elsa und ihres Besuchers Thibault, der sie eigentlich gar nicht kennt, geschrieben. Da es aus der Ich-Perspektive und in der Gegenwart erzählt wird, fühlte ich mich während des Lesens so, als stünde ich  direkt in Elsas Krankenhauszimmer und würde ihre Verzweiflung schmecken. Clélie Avit schreibt dazu in einfacher, umgangssprachlicher Sprache, die es mir ermöglichte, das Buch in nur wenigen Stunden förmlich zu verschlingen. Thibault habe ich mit seiner Fürsorglichkeit Elsa gegenüber direkt ins Herz geschlossen. Aber auch seinen besten Freund Julien mit seiner Frau Gaëlle und der fünf Monate alten Tochter Clara waren mir mit ihrer herzlichen Art sofort sympathisch. Man erkennt eindeutig, dass das Buch aus der Feder einer französischen Autorin kommt, weil die Menschen sich ganz anders als bei den Büchern, die z.B. aus Amerika oder England kommen, was bei fast allen ins Deutsche übersetzten Büchern der Fall ist, verhalten. Die Leute wirken viel einladender und offener. Das ist etwas, was mir mit am meisten an dem Buch gefallen hat. Die Spannung steigert sich bis zum Ende hin immer mehr und am Höhepunkt hält das Buch noch einmal einige Überraschungen für die Leser bereit. Jetzt noch etwas zu der Geschichte als solche: Als ich die Inhaltsangabe gelesen hatte, dachte ich sofort an das Buch 'Wenn ich bleibe', in dem es auch um eine Komapatientin geht. Jedoch handelt es sich um eine ganz eigene Story, die im Gegensatz zu 'Wenn ich bleibe' aus zwei Perspektiven und auch nicht in Rückblicken erzählt wird. Obwohl Elsa sich weder bewegen kann, noch imstande ist zu sprechen, stattet Thibault ihr immer regelmäßiger Besuche ab und verliebt sich in sie. Eigentlich ist er für seinen Bruder, der auch im Krankenhaus liegt, gekommen, doch er möchte ihm nicht gegenübertreten, da dieser bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss zwei junge Mädchen überfahren hat. Aus diesem Grund kommt ihm Elsa als Zuhörerin sehr gelegen und Elsa braucht jemanden, der mit ihr 'spricht', da sie sich sonst zu einsam fühlt. 

Mein Fazit:
Ich kenne dich aus meinen Träumen ist der wunderbare Debütroman einer Autorin, die es versteht, den Leser in ihren Bann zu ziehen und eine schöne, harmonische Stimmung zu erzeugen.



Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!




Ich kenne dich aus meinen Träumen bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

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