Freitag, 4. Oktober 2019

Rezension: The Lord of the Rings - J.R.R. Tolkien

Titel: The Lord of the Rings
Autor: J.R.R. Tolkien
Sprecher: Michael Hordern, Robert Stephens, Ian Holm
Erscheinungsdatum: 17. August 1999
Laufzeit: 11h 53min
Verlag: der Hörverlag
Preis: 36,99€
Genre: Fantasy

Inhalt:
Die mitreißende Inszenierung der BBC erweckt die phantastische Welt Mittelerdes zum Leben. Das Original-Hörspiel orientiert sich eng an der Buchvorlage des weltberühmten Fantasy-Autors und wurde von dessen Sohn, Christopher Tolkien, persönlich betreut. Zu hören sind die bekanntesten Schauspieler Großbritanniens wie Michael Hordern, Robert Stephens und Ian Holm, der Bilbo im Film, als Frodo.
Tolkiens Meisterwerk im englischen Original, das Hörspiel, das die Schauspieler am Filmset zur Einstimmung hörten!

Meine Meinung:
Da ich schon vom englischsprachigen Hörspiel zum Hobbit so begeistert war und generell ein großer Fan von Tolkiens Welt bin, habe ich mich sehr über die Möglichkeit gefreut, dieses Hörspiel hören zu dürfen.
In dem Moment, in dem ich mit dem Hören begonnen habe, befand ich mich wieder in Mittelerde und erlebte das ganze Abenteuer mit Frodo, Sam und den anderen Gefährten erneut hautnah mit. Es hat mir viel Freude bereitet, das Ganze auf englisch zu verfolgen und weil ich mit der Geschichte an sich durch die Bücher und auch die Filme schon sehr vertraut bin, war das auch kein Problem. Das mag auch daran gelegen haben, dass die Sprecher sich alle recht verständlich artikuliert haben. Zu Tolkiens meisterhaften Geschichte, sprich zum Inhalt, muss ich an dieser Stelle wohl nicht mehr allzu viel sagen. Er hat mit Mittelerde eine Welt für sich erschaffen und der Herr der Ringe besteht natürlich hauptsächlich aus spannenden Momenten, hält zwischendurch zur Abwechslung aber auch emotionale und humorvolle Situationen bereit.
Sehr gut gefallen hat mir an der Aufbereitung des Hörspiels, dass an vielen Stellen passende Hintergrundgeräusche, wie z.B. Hufgetrappel, das Klirren von Schwertern oder das Dröhnen von Trompeten eingefügt wurde, sodass das Ganze noch realitätsnäher wird.
Dazu kommen oftmals noch Lieder, die die Handlung zusätzlich hervorragend untermalen und auch etwas mehr Leben in das Hörspiel bringen.
Erwähnenswert ist außerdem das kleine Booklet, das hilfreiche Informationen zur Produktion des Hörspiels gibt.
Obwohl ich die Geschichte kannte und meist wusste, was als nächstes passiert, wurde mir in keinem Augenblick langweilig.
Ich werde fortan bestimmt noch einige Hörbücher aus dem Tolkien Universum hören.

Mein Fazit:
Für alle Tolkien-Begeisterten, oder die, die dazu werden wollen, eine große Empfehlung. Auch gut dazu geeignet, mal wieder ein bisschen seine Englischkenntnisse aufzufrischen.

Ein großes Dankeschön an den Hörverlag für die freundliche Bereitstellung des Hörspiels!

 The Lord of the Rings bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Rezension: So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche - Karl Ove Knausgård


Titel: So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche
Originaltitel: Så mye lengsel på så liten flate
Autor: Karl Ove Knausgård 
Erscheinungsdatum: 23. September 2019
Seitenzahl: 288
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 24,00€
Genre: Kunst & Kultur 


Inhalt:
Wie wurde Edvard Munch zu einem der berühmtesten Künstler der Welt? In einer höchst persönlichen Weise nähert sich Karl Ove Knausgård bekannten wie unbekannten Bildern Munchs - in dem Versuch zu ergründen, was in ihnen auf dem Spiel steht und auf welche Art sie in unserer Kultur weiterleben. Er fährt zu Orten, an denen Munch lebte, spricht mit Kunstkennern und Künstlern – aber vor allem schreibt er über seine eigene Beziehung zu Edvard Munch, ausgehend von der naiven
Frage: Was ist Kunst und wozu brauchen wir sie eigentlich?

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Als großer Fan Knausgårds Jahreszeiten-Bände hat mich sein neuestes Buch natürlich auch angesprochen, obwohl ich von Edvard Munch bisher noch nicht allzu viel wusste.
In dem Moment, in dem ich mit dem Lesen begonnen habe, habe ich mich direkt in Knausgårds anschaulichen Schreibstil wiedergefunden, der wirklich einmalig ist.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die sich jeweils mit unterschiedlichen Schriftstellern oder Künstlern beschäftigen, die an Munch erinnern und von ihm beeinflusst worden sein könnten. 
Enthalten sind in „So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche“ auch einige farbig abgedruckte Bilder Munchs, über die Knausgård teilweise schreibt. Wenn er nicht gerade über Bilder schreibt, befasst er sich mit dem Hintergrund zu diesen, also mit Munchs Leben, seinen Vorstellungen und seinem Wesen. Gut gefallen haben mir auch die Interviews mit Schriftstellern und Menschen, die Munch ähneln und von ihm beeinflusst worden sein könnten.
Am liebsten mag ich an Knausgårds Büchern, dass er auf einer so persönlichen Ebene schreibt, dass der Eindruck entsteht, er würde sich seinem Tagebuch mitteilen. Auch wenn man sich beim Lesen wirklich konzentrieren muss, da seine Sätze oft sehr lang und verschachtelt sind, hat er sehr interessante Gedankengänge und eröffnet neue Perspektiven auf die Welt, sodass ich mit jedem Satz zum Nachdenken angeregt wurde.
Ich werde in Zukunft auf jeden Fall nach Knausgårds neuen Büchern Ausschau halten und mich vielleicht auch mal an sein autobiographisches Projekt herantrauen.

Mein Fazit:
Eine große Empfehlung für sowohl Kunstliebhaber, als auch Knausgård Fans.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

So viel Sehnsucht auf so kleiner Fläche bekommt von mir volle 5/5 Sterne!





Freitag, 30. August 2019

Rezension: Die Frau im Musée d‘Orsay - David Foenkinos

Titel: Die Frau im Musée d‘Orsay
Originaltitel: Vers la beauté
Autor: David Foenkinos 
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2019
Seitenzahl: 240
Verlag: Penguin 
Preis: 20,00€
Genre: Roman 


Inhalt:
Warum nur flieht Antoine Duris Hals über Kopf aus seinem bisherigen Leben? Er war Professor an der Hochschule der Schönen Künste in Lyon und zieht nun nach Paris, um im Musée d'Orsay, wo die farbenfrohen Gemälde von Manet, Monet und Modigliani hängen, Wärter zu werden. Keiner kennt die Gründe für diesen plötzlichen Wandel, keiner weiß, wie sehr ihn das Schicksal seiner hochbegabten Studentin Camille mitgenommen hat. Erst als er Mathilde kennenlernt, findet Antoine einen Weg, sich der Freude, dem Genuss und der Liebe wieder hinzugeben...

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Angesprochen hat mich dieses Buch vor allem, weil ich schon „Das geheime Leben des Monsieur Pick“ und „Lennon“ von Foenkinos gelesen habe und wirklich begeistert war.
Außerdem habe ich es bedauerlicherweise zeitlich nicht mehr ins Musée d‘Orsay geschafft, als ich letzten Monat in Paris war.
Als ich den Roman gestern aufschlug, habe ich ihn fast in einem Rutsch gelesen, wobei die Seitenzahl natürlich auch nicht sehr hoch ist. Die Geschichte konnte mich aus irgendeinem Grund direkt fesseln und hat mich auch erst einmal nicht mehr freigegeben. Hauptprotagonist Antoine Duris war mir direkt sympathisch, er wurde durch den Autor unglaublich echt und wirklichkeitsnah gezeichnet, sodass es wirkte, als würde er die Geschichte eines Bekannten erzählen. „Die Frau im Musée d‘Orsay“ ist in vier Teile und einen Epilog aufgeteilt, wobei die Teile nicht die zeitliche Chronologie befolgen. Aus diesem Grund wird dem Leser erst nach und nach klar, warum Monsieur Duris sich so verhält, wie er es tut. 
Für einen Roman enthält das Buch nach meinem Empfinden eine ordentliche Portion Spannung, die, auch durch teilweise eingefügte Fußnoten, mit Humor gepaart wird. 
Sehr gefallen hat mir auch Foenkinos Schreibstil, der irgendwie poetisch und gleichzeitig komisch auf eine gute Art und Weise ist. Die Dialoge schreibt er einfach nieder, wie sie ablaufen, ganz ohne erzählerische Stimme dahinter, sodass man sich den Charakteren direkt näher fühlt. Die Realitätsnähe gilt nicht nur für Monsieur Duris, sondern für alle Figuren, die Foenkinos erschafft. 
Über das Ende verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht zu viel, es ist auf jeden Fall sehr überraschend, genau wie der ganze Roman an sich verwundert.

Mein Fazit:
Ein wundervoller Roman, der aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und sich mit vielen den Menschen wichtigen Dingen beschäftigt.

Ein großes Dankeschön an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

Die Frau im Musée d’Orsay bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Montag, 19. August 2019

Rezension: Notes from the upside down - Guy Adams

Titel: Notes from the upside down - Das inoffizielle Buch zu Stranger Things
Originaltitel: Notes From the Upside Down
Autor: Guy Adams
Erscheinungsdatum: 15. April 2019
Seitenzahl: 288
Verlag: Goldmann
Preis: 10,00€
Genre: Fanbuch


Inhalt:
Hat euch Stranger Things auch so begeistert wie Millionen andere Zuschauer weltweit? Dann ist dieses inoffizielle Fanbuch zur megaerfolgreichen Science-Fiction-Mystery-Serie auf Netflix – mit beeindruckenden Details zu Staffel 1 und 2 – genau das Richtige für euch. Denn in ihm wird die DNA der Serie sorgfältig seziert und in ihre Einzelteile zerlegt. Solltet ihr euch je gefragt haben, warum Spielberg ein solch großer Einfluss war, welche Bücher von Stephen King ihr unbedingt lesen solltet und wie eigentlich State Trooper David O'Bannon zu seinem Namen kam, dann ist „Notes from the Upside Down“ genau die richtige Munition für euch. Autor Guy Adams ist ein Superfan der Serie und nimmt uns mit auf einen faszinierenden Trip in die Welt auf der anderen Seite...

Meine Meinung:
Als großer Fan der Serie und, weil sich die Wartezeit jetzt nach der dritten Staffel bis zur vierten noch lange hinziehen wird, hat sich dieses Buch mit seinem Blick hinter die Kulissen sehr verlockend angehört.
Der Autor beginnt mit einer Einführung, in der er über die Entstehung der Serie und auch die Karriere der Duffer-Brüder berichtet, was einen wirklich guten ersten Überblick verschafft.
Anschließend fährt er damit fort, jede einzelne Episode einmal auseinanderzunehmen. Sein Augenmerk liegt dabei auf Anspielungen auf Filme, dem Soundtrack, den Schauspielern und dem Einfluss von verschiedenen Regisseuren oder der geschichtlichen Entwicklung.
Zudem fügt er zu jedem Kapitel ein kleines Quiz à10 Fragen hinzu, die jedoch sehr schwierig zu beantworten sind, hat man nicht direkt davor die jeweilige Folge gesehen. Glücklicherweise werden die Fragen auf den letzten Seiten des Buches vom Autor beantwortet.
Nach dem Besprechen der einzelnen Episoden folgt die Vorstellung der wichtigsten Schauspieler, was ich persönlich als Hintergrundinformationen echt hilfreich fand. 
Daraufhin gibt Guy Adams noch eine Liste von Liedern und eine von Filmen heraus, die der Fangemeinde von Stranger Things gefallen könnten. Diese Listen können dem ein oder anderen Fan die Wartezeit erheblich verkürzen. 
Zum Schluss wirft der Autor noch einen Blick in die zweite Staffel, wobei er sich sehr viel kürzer als im ersten Teil hält, aber die gleichen Kriterien bearbeitet. 
Sein Schreibstil gefällt mir wirklich gut, da er sein Publikum regelmäßig mit rhetorischen Fragen und anderem in seine Überlegungen mit einbezieht und er auch sehr humorvoll schreibt. 
Ich musste wirklich oft schmunzeln.

Mein Fazit:
Ein informatives Buch, dass ich allen Stranger Things Begeisterten ans Herz legen kann.

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar!

Notes from the upside down bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Mittwoch, 7. August 2019

Rezension: Paris - Megan Hess

Titel: Paris: Der Fashion- und Lifestyle-Guide
Originaltitel: Paris Through a Fashion Eye 
Autorin: Megan Hess
Erscheinungsdatum: 26. Februar 2018
Seitenzahl: 208
Verlag: Prestel
Preis: 18,00€
Genre: Reiseführer


Inhalt:
Wer der Mode in ihrer luxuriösesten Form verfallen ist, kennt nur ein Ziel: Paris, die Wirkungsstätte von Ikonen wie Karl Lagerfeld oder Christian Louboutin. Für alle, die das Flair der eleganten Metropole schon vor Reisebeginn auskosten möchten, hat die erfolgreiche Mode-Illustratorin und Bestseller-Autorin Megan Hess diesen unverzichtbaren Guide geschneidert. In ihrem charmenten Zeichenstil präsentiert sie die ultimativen Must-gos in der Hauptstadt der Mode und ihre persönlichen Lieblingsorte: vom Haute-Couture-Shopping bei Lanvin, Cartier und Hermès bis zur Schnäppchenjagd in der Rue Saint-Honoré, vom Galerien-Bummel im Marais und einem Besuch in Coco Chanels Privat-Appartement bis zum entspannten Café au lait im berühmten Café de Flore. Très chic!


Meine Meinung:
Diesen Reiseführer der etwas anderen Art wollte ich unbedingt lesen, weil es für mich kurze Zeit später das erste Mal nach Paris ging und ich die Stadt so besser kennenlernen wollte. 
Die äußere Gestaltung, vor allem das gezeichnete Cover und der grüne Buchschnitt, gefallen mir sehr gut.
Im Inhaltsverzeichnis ist erkennbar, dass das Buch in die Themenfelder „Einleitung“, „Unterwegs“, „Shopping“, „Übernachten“ und „Essen & Trinken“ eingeteilt ist, was für eine übersichtliche Struktur sorgt. In der Einleitung erzählt Megan Hess von ihrer persönlichen Beziehung zu Paris, ein guter Einstieg für den weiteren Verlauf des Buches. Die Künstlerin hat sich die Mühe gemacht, für jede einzelne Seite eine Zeichnung anzufertigen und diese Kunstwerke enthalten immer einen Farbtupfer, sodass das Ganze etwas fröhlicher wird. 
Leider muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass die enthaltenen Informationen nicht viel Auskunft über geheime Orte geben und auch leicht über das Internet nachzulesen wären.
Auch wenn mir die Skizzen sehr gefallen haben und ich einige interessante Dinge erfahren habe, fehlen mir an vielen Stellen persönlichere Erfahrungen der Autorin. 
Auch ist auffallend, dass die Shopping-Adressen, Hotels und Restaurants sich alle im fünf-Sterne Bereich befinden, sodass es nur sehr wohlhabenden Menschen möglich ist, auf ihre Vorstellungen näher einzugehen.
Ich würde dieses Buch nicht als Reiseführer, sondern eher als Geschenkartikel bezeichnen, da es sich als Präsent im Gegensatz zur Informationsquelle sehr gut macht.

Mein Fazit:
Ein äußerlich super schön gestalteter Guide, dem es nur etwas an Inhalt und vielfältigen Adressen für alle Preisgruppen fehlt.

Paris: Der Fashion- und Lifestyle-Guide bekommt von mir 3/5 Sterne!


Mittwoch, 19. Juni 2019

Rezension: Flüchtige Seelen - Madeleine Thien

Titel: Flüchtige Seelen 
Originaltitel: Dogs at the Perimeter 
Autorin: Madeleine Thien
Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2017
Seitenzahl: 256
Verlag: btb
Preis: 10,00 €
Genre: Roman 

Inhalt:
Die Neurologin Janie kam als Mädchen von Kambodscha nach Kanada und hat sich in Montreal ein neues Leben aufgebaut. Als ihr Kollege und Mentor Hiroji plötzlich spurlos verschwindet, bricht diese Welt für sie zusammen, und sie muss sich der eigenen Vergangenheit stellen. Die preisgekrönte Schriftstellerin Madeleine Thien folgt den Erinnerungen, Verletzungen und Träumen ihrer Figuren aus dem Kanada der Gegenwart in den tropischen Dschungel Kambodschas in den siebziger Jahren, als dort die Roten Khmer mit brutalem Terror und der Ermordung von Millionen von Menschen eine neue Gesellschaftsordnung errichten wollten. Mit klarer, sanfter Sprache erzählt sie vom Verlust und von der Wiedergewinnung der Menschlichkeit.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Dieses Buch, das nebenbei bemerkt ein sehr ansprechendes Cover hat, das nach Beenden wirklich gut zum Inhalt passt, habe ich schon vor einem guten Jahr angefangen und dann aus der Hand gelegt, weil ich  mich einfach nicht mehr weiter in das Geschehen hineinversetzen konnte. Jetzt wollte ich ihm aber fairerweise eine weitere Chance geben. 
Ich wusste zwar nicht mehr viel über die einzelnen Charaktere, doch nach einiger Zeit fand ich mich ganz gut zurecht. Es wird abwechselnd aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, mal gibt es Rückblenden, mal Kapitel, die in der Gegenwart spielen. Das hat finde ich zwar einiges an Abwechslung gebracht, war aber teilweise auch verwirrend. Die Geschichte, bzw. die Geschichten an sich wirkten auf mich so echt, dass ich es glauben würde, wenn mir jemand erzählte, es handele sich um wahre Begebenheiten. Die Schicksale der verschiedenen Protagonisten gingen mir wirklich nahe, weil es sich bei einigen vor allem noch um Kinder handelt, die vollkommen auf sich allein gestellt ums Überleben kämpfen. Den Schreibstil der Autorin empfand ich als sehr anschaulich und poetisch, der Roman war leicht zu lesen und ich habe ihn nach der riesigen Pause auch recht schnell beendet. 
Obwohl er aus nur etwa 250 Seiten besteht, hatte ich den Eindruck, dass Madeleine Thien sehr detailverliebt über das damalige Leben der Menschen in Kambodscha geschrieben hat. Ich fühlte mich, als würde auch ich mich in dieser unzivilisierten, von den Roten Khmer gewaltsam unterdrückten Welt befinden. Die Lektüre dieses Buches hat auf alle Fälle zu meiner Allgemeinbildung beigetragen, ich habe vieles gelernt, was ich vorher nicht wusste.
Zum Ende möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht zu viel sagen, da ihr das Buch dann schon selber lesen müsst. :)

Mein Fazit:
Ein unglaublich berührender Roman über die Schicksale von Menschen, die in den siebziger Jahren von den Roten Khmer in Kambodscha terrorisiert und gequält wurden.

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar!

Flüchtige Seelen bekommt von mir 4/5 Sterne!







Donnerstag, 13. Juni 2019

Rezension: Everland - Rebecca Hunt

Titel: Everland 
Originaltitel: Everland 
Autorin: Rebecca Hunt
Erscheinungsdatum: 13. Juni 2017
Seitenzahl: 416
Verlag: Luchterhand Literaturverlag 
Preis: 22,00
Genre: Roman 


Inhalt:
Die Insel Everland wird von zwei Antarktisexpeditionen erforscht, zwischen denen hundert Jahre liegen. Doch die Einsamkeit, die harten Wetterbedingungen und die feindseligen Kräfte der Natur sind heute wie damals bestimmend, und bei beiden Expeditionen zeigt sich: Die Antarktis enhüllt den wahren Charakter der Menschen, die sich ihr aussetzen.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Ich empfand den Klappentext dieses Buches als sehr vielversprechend und wollte darum einen Blick hinein werfen. Leider habe ich den Roman nach etwa hundert Seiten zur Seite gelegt und dann fast zwei Jahre nicht mehr angerührt. Mein Interesse war irgendwie nicht mehr wirklich vorhanden. Jetzt wollte ich „Everland“ nach einiger Zeit noch eine zweite Chance geben. Ich habe nun noch einmal zwei Wochen gebraucht, um es zu beenden.
 Nach einigen Seiten konnte ich mich zumindest wieder einigermaßen in die Geschichte hineinversetzen. Es wird abwechselnd aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, jeweils zwei aus dem Jahr 1913 und eine aus 2012. Nach und nach verflochten sich die Erzählstränge und alles machte mehr Sinn. Es wird außerdem auch aus unterschiedlichen Sichten der Charaktere erzählt, wobei ich sagen muss, dass es meiner Meinung nach mit so vielen Charakteren etwas unübersichtlich wurde. Der Schreibstil an sich hat mir nicht sonderlich gefallen, weil er für meinen Geschmack zu oft in Schilderungen der Antarktis übergegangen ist. Positiv aufgefallen ist mir dafür, dass die Personen sehr realistisch gezeichnet wurden, sodass sie wie vollkommen unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Träumen wirkten. Auch die Entwicklung der Charaktere im Verlauf der Handlung, vor allem unter den schwierigen Bedingungen der Antarktis, war wirklich beeindruckend. Leider hat sich die Geschichte nach meinem Empfinden teilweise etwas in die Länge gezogen und wurde an einigen Stellen langatmig.
Das Ende hingegen gefiel mir wirklich gut, wobei ich an dieser Stelle natürlich nicht zu viel verraten möchte.

Mein Fazit:
Ein teilweise etwas langatmiger Roman mit einer dafür sehr realistischen Charakterentwicklung.

Vielen Dank an den Luchterhand Literaturverlag für das Rezensionsexemplar!

Everland bekommt von mir 3/5 Sterne!

Dienstag, 26. März 2019

Rezension: Hör auf zu lügen - Philippe Besson

Titel: Hör auf zu lügen
Originaltitel: Arrête avec tes mensonges 
Autor: Philippe Besson
Erscheinungsdatum: 08. Oktober 2018
Seitenzahl: 160
Verlag: C. Bertelsmann
Preis: 20,00€
Genre: Roman


Inhalt:
Philippe ist 17 Jahre alt und ein Außenseiter. Als hochbegabter Sohn des Schuldirektors, der wenig Kontakt zu den Mitschülern hat, lebt er in einem französischen Provinznest. Er fühlt sich von seinem Klassenkameraden Thomas, einem geheimnisvollen und charismatischen Winzersohn, angezogen und ist ganz verblüfft, als dieser sein Interesse erwidert. Thomas wird seine erste und große Liebe. Eine Liebe, die nur im Verborgenen gelebt werden darf und die für Thomas tragisch endet, weil er, geprägt durch die ländlichen Konventionen, seine sexuelle Identität sein Leben lang verleugnen wird. Ein authentischer und tief berührender Roman über Liebe und Identitätsfindung.

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Der Klappentext dieses Romans hat mich total angesprochen, sodass ich ihn selbstverständlich gerne lesen wollte.
Da das Buch nur wenige Seiten hat, habe ich es in einem Rutsch in nur wenigen Stunden durchgelesen. Das lag aber nicht nur an der geringen Seitenzahl, sondern auch daran, dass die Geschichte mich unglaublich gefesselt hat. Von der ersten bis zur letzten Seite wurde ich von der Liebesgeschichte des Protagonisten gefangen genommen.
Beeindruckend war dabei auch, dass es sich um eine wahre Geschichte, also die Geschichte des Autors handelt, der aus seiner Jugend und seinem weiteren Leben erzählt. Es gefällt mir auch, dass der Großteil von „Hör auf zu lügen“ in der Ich-Perspektive und vor allem auch in der Gegenwart verfasst ist, sodass ich mich noch besser in das Geschehen vertiefen konnte. Protagonist Philippe war mir, genau wie Thomas sehr sympathisch, auch wenn mir letzterer teilweise etwas abweisend vorkam.
Positiv aufgefallen ist mir außerdem Ort und Zeit der Handlung, es spielt im Westfrankreich der 80er-Jahre. Mir wurde außerdem auf keiner einzigen Seite langweilig, es blieb die ganze Zeit spannend. Humor kommt in der Geschichte nicht viel vor, das hat mich aber nicht wirklich gestört, weil das ganze so noch an Dramatik gewonnen hat. An der ein oder anderen Stelle war der Schreibstil nahezu poetisch, sodass sehr zum Nachdenken angeregt wurde. Die Geschichte an sich hat mich wirklich berühren können, auch, weil der Protagonist sich als homosexuelle Person Mitte der 80er Jahre in einer so schwierigen Lage befand.
Zum Ende möchte ich an dieser Stelle natürlich nicht Zuviel sagen, dass müsst ihr selber herausfinden. ;)

Mein Fazit:
Ein sehr gefühlvoll geschriebener Roman nach einer wahren Geschichte, der kaum aus der Hand zu legen ist.

Vielen Dank an den C. Bertelsmann Verlag für das Rezensionsexemplar!

Hör auf zu lügen bekommt von mir volle 5/5 Sterne!

Dienstag, 5. März 2019

Rezension: The Hobbit - J. R. R. Tolkien

Titel: The Hobbit
Autor: J. R. R. Tolkien
Sprecher: Anthony Jackson, Paul Daneman, Heron Carvic
Erscheinungsdatum: 19. Mai 2005
Laufzeit: 3h 45min
Verlag: der Hörverlag 
Preis: 15,69€
Genre: Fantasy


Inhalt:
Bilbo Beutlin ist ein ganz normaler Hobbit: gutmütig, rundlich, ein bisschen faul und außerordentlich zufrieden mit seinem beschaulichen Leben in Auenland. Doch eines Tages steht der Zauberer Gandalf vor Bilbos Tür und seither geschehen seltsame Dinge in Beutelsend. Sein Haus wird zum geheimen Treffpunkt einer Zwergenschar, die ausgezogen ist, dem Drachen Smaug geraubte Schätze zu entreißen. Und ausgerechnet Bilbo soll sie begleiten. 

Für alle, die auf vergnügliche Weise ihr Englisch und Elbisch aufbessern wollen.

Meine Meinung:
Da ich ein großer Fan von „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ und inzwischen auch vom „Silmarillion“ bin, war ich unglaublich neugierig auf dieses Hörspiel. Auch, dass es auf Englisch ist, hat mich sehr angesprochen. Die Sprache war für mich aus dem Grund keine Barriere, weil ich mit der Geschichte durch das Buch und die Filme schon vertraut war und mich die Handlung darum nicht unvorbereitet überrollt hat. Zur Geschichte an sich muss ich an dieser Stelle bestimmt nicht viel sagen, sie ist ein kleines Meisterwerk, das aus Tolkiens Feder geflossen ist. 
Als ich mit dem Hören angefangen habe, fand ich mich direkt in der Welt von Mittelerde wieder. Die Stimmen der Sprecher, vor allem von Paul Daneman, dem Sprecher von Bilbo, haben ihre Figuren super überzeugend verkörpert. Dazu gab es zwischendurch kleine Musikeinlagen und Themes, die z.B. dann gespielt wurden, wenn der Ring aufgetaucht ist. 
Zur Untermalung der Geschehnisse wurden zudem Hintergrundgeräusche, wie Hufgetrappel von Pferden, Schritte und Gelächter hinzugefügt, die dafür sorgen, dass das Hörspiel sich anhört, als würde man einen Film hören. Ich konnte mich somit wunderbar in die Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfiebern.
Gut gefallen hat mir auch, dass in der Hülle der CDs Informationen über J. R. R. Tolkien und Gedanken vom Produzenten John Powell enthalten sind.
Nachdem ich dieses englische Hörspiel so gerne gehört habe, werde ich bestimmt noch mehr dieser Art hören, aus Tolkiens Feder oder nicht. :)

Mein Fazit:
Die wundervolle Inszenierung einer magischen Geschichte!

Vielen Dank an den Hörverlag für das Rezensionsexemplar!

The Hobbit bekommt von mir volle 5/5 Sterne!