Autor: Frank Baer
Erscheinungsdatum: 13. Mai 2017
Seitenzahl: 416
Verlag: Penguin
Preis: 10,00€
Genre: Roman
Inhalt:
April 1945: Angeführt von Maxe Milch, Spitzname »Magermilch«, irren nach Pilsen verschickte Berliner Schüler in den Wirren des Krieges heimwärts – zwischen geschlagenen Soldaten, Gefangenenkolonnen und Flüchtlingstrecks, querfeldein, durch Wälder und Felder, zu Fuß, in Güterwaggons, auf Lastern, mit Pferdefuhrwerken. Sie sehen die Toten am Wegesrand, begegnen amerikanischen Soldaten und Menschen, die sich in ihren Häusern und Höfen verschanzt haben. Als sie endlich zu Hause sind im zerstörten Berlin, findet dort keiner, was er sich während des langen Weges erträumt hat.
Meine Meinung:
Bei diesem Roman hat mich sowohl das Cover, als auch der Klappentext angesprochen, da ich die Flüchtlingskinder schlicht und ergreifend auf ihrer Reise begleiteten wollte. Am Anfang hatte ich einige Probleme, mich in das Geschehen zu vertiefen, weil die Figuren und ihr derzeitiges Leben erst einmal vorgestellt wurden und mir das etwas zu langwierig erschien. Dafür wurde es nach den ersten 150 Seiten super spannend, wobei diese Spannung im ganzen weiteren Verlauf des Buches konstant auf einem hohen Niveau verweilte, sodass ich es nach meinen anfänglichen Schwierigkeiten in drei Tagen beendet habe. Aufgrund der Tatsache, dass der Roman ursprünglich 1979 veröffentlicht wurde, lässt sich eine nicht sehr moderne Sprache und in der wörtlichen Rede der Charaktere eine Art Dialekt feststellen, was die Geschichte für mich noch authentischer wirken ließ. Diese Authentizität wurde außerdem dadurch erzeugt, dass der Autor sehr viele Interviews mit ehemaligen Betroffenen auswertete, dass das Geschehen also einen realen zeitgeschichtlichen Hintergrund hat. Die Protagonisten wirken aus diesem Grund sehr ausgefeilt und waren mir soweit alle sympathisch, vor allem Adolf mit seiner bescheidenen Art, Maxe mit seiner Unerschrockenheit und die kleine Tilli mit ihrer Dickköpfigkeit. Zudem habe ich beim Lesen einiges über die Lebensqualität der damalig lebenden Menschen und die Situation in Deutschland gelernt. Meiner Meinung nach war das Ende jedoch zu offen, sodass der Leser nicht mehr erfährt, was denn nach der Ankunft in Berlin mit den Kindern passiert.
Mein Fazit:
Ich kann "Die Magermilchbande" jedem empfehlen, der sich für das Schicksal von Flüchtlingskindern im zweiten Weltkrieg und auch das Leben der Menschen zu dieser schwierigen Zeit interessiert.
Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!
Die Magermilchbande bekommt von mir 4/5 Sterne!
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