Mittwoch, 1. November 2017

Rezension: Das Geheimnis des alten Mönches - Jan-Philipp Sendker

Titel: Das Geheimnis des alten Mönches
Autor: Jan-Philipp Sendker
Erscheinungsdatum: 11. September 2017
Seitenzahl: 288
Verlag: Blessing
Preis: 20,00€
Genre: Märchen und Fabeln


Inhalt:
"Ich habe Burma seit 1995 mehrere Dutzend Male bereist, und bei den Recherchen für meine Romane Das Herzenhören und Herzenstimmen wurden mir immer wieder Märchen und Fabeln erzählt. Zum einen waren das bewegende Geschichten, die von dem mythologischen Reichtum der verschiedenen Völker Burmas erzählten, von der Spiritualität der Menschen und wie tief buddhistisches Denken die Gesellschaft über Jahrhunderte geprägt hat. Andere waren so fremd und skurril und kamen ohne eine sich mir erschließende Moral aus, sodass ich sie gar nicht einordnen konnte. Wieder andere erinnerten mich an die Märchen meiner Kindheit, nur dass hier Affen, Tiger, Elefanten und Krokodile die Fantasiewelt bevölkerten statt Igeln, Eseln oder Gänsen. Die Lehren, die sie vermitteln wollten, ähneln denen der Brüder Grimm oder Hans Christian Andersens und ich verstand, wie sehr sich alle Kulturen in ihren Mythen aus dem universellen Fundus menschlicher Weisheit bedienen." - Jan-Philipp Sendker

Mein Lieblingszitat:

Meine Meinung:
Für mich klang der Klappentext dieses Buches unglaublich interessant, da ich ein großer Fan von Märchen bin. Jan-Philipp Sendkers Märchensammlung enthält gut fünfzig kleine Märchen, die sich mit sehr unterschiedlichen Themen, darunter Familie, Liebe und Verlust beschäftigen, wobei einige etwas brutal sind und nichts beschönigen. Obwohl das Buch nicht viele Seiten hat, sollte man sich einige Zeit für die Geschichten nehmen, da jede einzelne zum Nachdenken anregt. Da Sendker schon viel in Burma herumgekommen ist, spiegeln die Erzählungen die Ansichten, die Kultur und die Religion Burmas gut wieder. So treten oft Wesen, wie z.B. Drachen und Nats (verehrte Geister) auf und Tiere besitzen die Fähigkeit zu sprechen. Die Charaktere sind, wie gewöhnlich in Märchen, von Grund auf verschieden und waren mir mal sympathisch, mal nicht. Am Ende der einzelnen Fabeln findet man manchmal eine Lehre vor, mit dem Ziel, die Gedanken, und vielleicht auch Taten der Leser zu beeinflussen. Auch die angewandte Sprache und der Schreibstil erinnern an Märchen und eine fremde Kultur und helfen dabei, sich in das Geschehen zu vertiefen. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Autor am Anfang des Buches in einem Vorwort über seine Reisen nach Burma und seine Erfahrungen dort geschrieben hat, um die Leser in diese fremde Welt einzuführen. Am Ende hat er noch einmal die Entwicklung Burmas in den letzten Jahren dokumentiert und ein Fazit gezogen, was dem Buch einen schönen Rahmen verpasst hat.

Mein Fazit:
Ein Buch für jeden, der sich für Märchen und für das Kennenlernen einer völlig neuen Kultur begeistern kann!

Vielen Dank an den Blessing Verlag für die freundliche Bereitstellung des Buches!

Das Geheimnis des alten Mönches bekommt von mir volle 5/5 Sterne!


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