Autor: Ferdinand von Schirach
Erscheinungsdatum: 5. März 2018
Seitenzahl: 192
Verlag: Luchterhand Literaturverlag
Preis: 18,00€
Genre: Kurzgeschichten
Inhalt:
Was ist Wahrheit? Was ist Wirklichkeit? Wie wurden wir, wer wir sind?
Ferdinand von Schirach beschreibt in seinem neuen Buch "Strafe" zwölf Schicksale. Wie schon in den beiden Bänden "Verbrechen" und "Schuld" zeigt er, wie schwer es ist, einem Menschen gerecht zu werden und wie voreilig unsere Begriffe von "gut" und "böse" oft sind.
Ferdinand von Schirach verurteilt nie. In ruhiger, distanzierter Gelassenheit und zugleich voller Empathie erzählt er von Einsamkeit und Fremdheit, von dem Streben nach Glück und dem Scheitern. Seine Geschichten sind Erzählungen über uns selbst.
Meine Meinung:
Ich finde, dass der Klappentext zu dieser Sammlung von Kurzgeschichten einfach unglaublich ansprechend ist, da sich doch jeder fragt, was oder wer zu „gut“ und was zu „böse“ gehört. Zudem hatte ich vorher schon gutes vom Autor gehört und wollte nun wissen, was an den begeisterten Meinungen dran ist.
Ich kann schon an dieser Stelle sagen, dass ich dieses Buch an einem Tag verschlungen habe. Einmal mit dem Lesen angefangen, habe ich es nicht mehr aus der Hand legen können und in einem Rutsch alle zwölf Kurzgeschichten gelesen. Die Charaktere variieren von Geschichte zu Geschichte, sie sind unterschiedlich alt, unterschiedlichen Geschlechts und unterscheiden sich natürlich auch in ihren Chraktermerkmalen. Auch der Schreibstil wechselt immer wieder, mal wird in der Ich-Perspektive und der Gegenwart, mal von einem personalen Erzähler und in der Vergangenheit geschrieben, was für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen sorgt. Die Handlung hat immer gemeinsam, dass irgendeine Art von Verbrechen begangen wird und es für dieses Verbrechen irgendeine Art von Strafe gibt. Beim Lesen war ich teilweise etwas verstört von den Dingen, die die Menschen getan haben, was das Buch meiner Meinung nach aber noch interessanter gemacht hat. In vielen der Geschichten verdient der Schuldige seine Strafe, in anderen dagegen fühlt es sich eher wie die Ironie des Schicksals an, wenn ein „Verbrecher“ durch ein ungerechtfertigtes Gerichtsurteil seiner Strafe entgeht und in die Freiheit entlassen wird. Dieses Buch zeigt wirklich, dass die Welt nicht immer gerecht ist und oft die falschen Menschen in den Fokus der Aufmerksamkeit schiebt.
Ich bin definitiv begeistert von Ferdinand von Schirachs Talent, ironische Geschichten zu erzählen, die einen sprachlos zurücklassen! Er nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt mit unwahrscheinlicher Offenheit!
Mein Fazit:
Geschichten, die schockieren und die Sprache verschlagen!
Ein großes Dankeschön an den Luchterhand Literaturverlag für die Bereitstellung des Buches!
Strafe bekommt von mir volle 5/5 Sterne!
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